Renata Alt

Geschichtsaufarbeitung ist im heutigen Russland nicht erwünscht

Der 100. Todestag von Lenin ist ein guter Anlass, um an die Gräueltaten und die vielen Millionen Opfer des von ihm installierten kommunistischen Regimes zu erinnern. Die menschenverachtende, staatsglorifizierende Ideologie der Bolschewiken brachte unsägliches Leid und schreckliche Menschenrechtsverletzungen über Russland, den Kaukasus, Zentralasien und große Teile Mittel- und Osteuropas. Dieser Verbrecher wird in Russland immer noch von vielen verehrt, da die Geschichtsaufarbeitung bislang nicht stattgefunden hat. Mit dem Verbot der mit dem Friedensnobelpreisträger ausgezeichneten Organisation „Memorial“, die sich für die historische Aufarbeitung der politischen Gewaltherrschaft und für die Einhaltung der Menschenrechte eingesetzt hat, hat die russische Regierung gezeigt, dass eine kritische Auseinandersetzung mit der Sowjetunion im heutigen Russland ausdrücklich nicht erwünscht ist.